Nordfeuer |
Der Schwede Anders Eliasson ist wie der Finne Nordgren eines der ganz großen kompositorischen Genies unserer Zeit. Doch der Fall Allan Pettersson zeigte schockierend, wie lange es dauern kann, bis die entsprechende Anerkennung in Gang kommt. Der Reichtum von Eliassons musikalischem Ausdruck ist überbordend, eine brodelnde Klanglandschaft, hin und her geworfen zwischen Himmel und Hölle; der Beginn ist stets von unerbittlich bebender Intensität, doch tritt nach und nach die Gegenwelt heraus: heterophon lyrischer Gesang, der nicht von dieser Welt ist. Bei aller Präzision der Struktur fühlt man sich ehestens tonalen Naturgewalten ausgesetzt, deren Feuer mit jedem Mal geheimnisvoller
und verbindlicher anzieht. Am radikalsten ist das frühe "Desert
Point", am reifsten das Violinkonzert. Die Solisten an Geige
und Horn sind hochsensible Urmusikanten, und wer Juha Kangas und
sein Ostbottnisches Kammerorchester kennt, ahnt, daß der stilistische
Kern natürlicher nicht getroffen werden kann. Vollendete Realisierung
von fesselnder Originalität! |