Janus läßt uns zitternKlassiker mit Marko Ylönen und Juha Kangas |
Zwischen Barock und Klassik steht er für alle Zeit im nachhinein: Carl Philipp Emanuel Bach, ein Janusköpfiger der Musikgeschichte. Das hörbar zu machen fordert ein Orchester und einen Dirigenten, die im Stil beider Epochen absolut zuhause sind. Der Finne Juha Kangas, der in 23 Jahren sein Ostbottnisches Kammerorchester aufgebaut hat und mit diesem vor drei Jahren den Nordic Council Music Prize gewann, gilt in Insiderkreisen längst als führender Mozart-Dirigent unserer Zeit und hat sich auch mit Barockmusik einen guten Namen gemacht, indem er sich nicht um Ideologien schert und sein ganzes verfeinertes, intensives und klares Musikantentum in den Dienst des lebendigen Zusammenhangs stellt. Und dem Orchester hört man die nie versiegende Spielfreude an, die keinen
Moment in Leichtsinn umschlägt.
Der junge finnische Stern am Cello-Himmel, Marko Ylönen, spielt
mit herrlichem Ton das Spiel der konstanten Traumpässe mit
Kangas, ob in C.P.E. Bachs A-Dur- oder in Haydns D-Dur-Konzert.
Janus läßt uns zittern ob solch gnadenlos spielerischer
Präsenz und Potenz. Unumgänglich im Neuen Jahr! Christoph Schlüren (Rezension für das Münchner |