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Ludwig van Beethoven
die späten Streichquartette

Auferstanden aus Ruinen…

f-moll op. 95, Es-Dur op. 127, B-Dur op. 130, cis-moll op. 131, a-moll op. 132, F-Dur op. 135 und Große Fuge
op. 133, Busch Quartett / Busch Chamber Players (Große Fuge) Pearl GEMS 0053 (Vertrieb: Helikon)

Auferstanden aus Ruinen… Nicht in der Diskographie von Rhetorikpapst Hartmut Krones enthalten (siehe Buchbesprechung!), ist diese Kollektion der späten Beethoven-Quartette mit dem legendären Busch-Quartett in Aufnahmen zwischen 1932 und 1941 nach wie vor unter allen Einspielungen dieser Werke am inspiriertesten und tiefschürfendsten, und es dürfte kaum ein namhaftes Streichquartett geben, das sich nicht mit diesen Dokumenten auseinandergesetzt hat, wenn es um die Aneignung von Beethovens spätem Vermächtnis ging. Die Herren um den Primarius Adolf Busch, den überragenden Erben der Joachim-Tradition, spielen mit einmaliger Dichte, Wärme und Intimität, mit Poesie und Liebe zu jedem Detail und dabei immer strukturbewußt, das heißt, die Formung des Einzelnen steht im Dienste des Gesamtprozesses, geschieht insofern stilicher, ohne Willkür.

Die Farben- und Ausdruckspalette, das elastische Vibrato und organische Rubato nicht nur des Primarius sind bis heute unerreicht. Selbst das Végh- oder Budapest-Quartett müssen da letztlich zurückstehen. Den Pearl-Restauratoren ist es zudem gelungen, den Klang noch klarer, aber auch "natürlicher", plastischer einzufangen als beim Originallabel EMI.

Christoph Schlüren
Interpretation: höchste Bewertung