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Harald Sæverud

3. Sinfonie op. 5
Violinkonzert op. 37

Mit neuem Dirigenten legt BIS in Erstaufnahme Harald Sæveruds dritte Sinfonie vor, gekoppelt mit dem 34minütigen, 1956 vollendeten Violinkonzert mit dem gleichen Solisten (dem Enkel des Komponisten) wie bei der Erstaufnahme, wobei sich die Neuaufnahme durch mehr Biß und Präzision in der Begleitung auszeichnet. Die Anhebung des Solisten ist oft notwendig, was der Verbreitung dieses an herrlichen und skurrilen Ideen reichen und im Lyrischen sehr anziehenden Werks im Wege steht. In der 1926 fertiggestellten dritten Sinfonie des knapp Dreißigjährigen sind die charakteristischen Merkmale seines Reifestils bereits intensiv ausgeprägt, wenngleich noch nicht mit derselben Konzentration und Ökonomie durchgeführt wie später. Aber auch hier schon wird aus wenigen markanten Motiven organischer Bezug geschaffen.

Dem kontrastreichen, weitgespannten ersten Satz folgt ein noch umfangreicheres, in der kontinuierlichen Entfaltung des thematischen Materials eindringliches Andante, von einem gewaltigen Höhepunkt gekrönt. Das Finale funkelt in seinem wilden Grundgestus von genialischen Kombinationen. Neben der Bergener achten Sinfonie unter Kitajenko (Simax) die bisher beste orchestrale Sæverud-Einspielung – dank Ruud, mit dem BIS weitermachen wird.
Christoph Schlüren
Vergleichsaufnahme: Violinkonzert: T. Sæverud, Andersen (Simax 1087).
(Rezension für Klassik Heute)

Trond Sæverud (Violine), Stavanger Sinfonieorchester

BIS 872
(79'/1997)