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Arnold Bax

Oktett, Septett-Concerto, Threnody and Scherzo,
In memoriam, Streichquintettsatz

Margaret Fingerhut (Klavier), Kammerensemble der Academy of St. Martin-in-the-Fields
Chandos 9602 (Vertrieb: Koch)

Mit einem ausschließlich Ersteinspielungen vorbehaltenen Set von Kammermusikwerken von Englands großem postromantischen Klangmagier Arnold Bax (1883-1953) aufzuwarten, ist immer noch möglich. Bax’ Musik nimmt meist unmittelbar den Hörer gefangen und entführt ihn in eine mythische Welt voll farbigem Rankenwerk in legendenhaft balladeskem, oft auch bizarre Blüten austreibendem Ton. Als Symphoniker ist Bax via Platte einigermaßen bekannt, wenn auch auf dem Kontinent so gut wie nie gespielt. Als Komponist erlesener, persönlicher Kammermusik ist er nur einem kleinen Kreis von Kennern ein Begriff. Leider ist das Spiel der Streicher auf diesen Aufnahmen sehr pauschal. Das Niveau von Bläsern und Klavier ist erfreulicher, doch zu charakteristischer Darstellung reicht es kaum. Außer einem Stück sind sämtliche Werke Mitte der dreißiger Jahre entstanden.

Den bei Bax häufigen düsteren Ausdruck sucht man hier meist vergebens und findet ihn in distinguierter Form in der Threnodie für Fagott, Harfe und Streichsextett. Am stärksten wirkt auf Anhieb das 1916 entstandene, tief melancholische "In memoriam" für Englischhorn, Harfe und Streichquartett. Allen Stücken gemeinsam sind das luxuriös verschlungene Stimmengewebe, die satten Harmonien und fast orchestrale Farbenpracht. Gegenüber den vorzüglichen Aufnahmen des Nash-Ensemble mit Bax-Klassikern wie Nonett, Oboenquintett, Harfenquintett usw. (Hyperion 66807) verblaßt diese Neuerscheinung.

Christoph Schlüren
(Rezension für Music Manual)