Leonard SlatkinPaul Dukas, Symphonie C-Dur, La Péri (Poème dansé mit Fanfare), Zauberlehrling |
Neben Albert Roussel war Paul Dukas der wohl bedeutendste französische Komponist, der von seinen überragenden Zeitgenossen Debussy und Ravel überschattet wurde. Sein uvre ist schmal, da seine Selbstkritik immens war. Doch die wenigen Werke, die er der Nachwelt hinterließ, zeugen von höchster handwerklicher Meisterschaft und meist beträchtlicher Inspiration. Einzig der mit einprägsamer Thematik und knapper Dramaturgie zündende "Zauberlehrling" ist ins orchestrale Standardrepertoire eingegangen. Man kann ihn viel zündender hören als hier z. B. unter Stokowski, Mitropoulos, Markevitch oder Bernstein. Vor dieser packenden Tondichtung entstand die Symphonie. Auch sie ist grandios orchestriert. In der dreisätzigen Anlage mit zyklischer Schlußbildung folgt sie dem Vorbild César Francks, und im langsamen Satz hallen Brucknersche Blockfortschreitungen mächtig wider. Eigentlich wäre es höchst erfreulich, diesen wesentlichen Beitrag zur französischen Symphonik in so hochkarätiger Besetzung zu hören, doch Slatkin kommt über kontrollierende Routine nicht hinaus, vermag keine Spannung aufzubauen und läßt so Längen entstehen, wo keine sind. Außerdem verlangt er kaum ein veritables Piano, was besonders dem eigentlich berückendsten Werk dieser Sammlung, der späten Tanzdichtung La Péri, atmosphärischen Schaden zufügt. Da diese Stücke (abgesehen vom Zauberlehrling) aber derzeit außer der alten, weit besseren EMI-Einspielung unter Jean Martinon nicht in konkurrenzfähigen Aufnahmen vorliegen, kann die Neuaufnahme mit welcher Slatkins Exklusivkontrakt mit BMG endet dem Interessierten, der auf den aktuellen tontechnischen Stand erpicht ist, letztlich (mit erheblicher Einschränkung) empfohlen werden. Christoph Schlüren (Rezension für Music Manual) Paul Dukas, Symphonie C-Dur, La Péri (Poème dansé
mit Fanfare), Zauberlehrling, Orchestre National de France, Leonard
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