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Portrait Havergal Bria

"The symphonies compose themselves"
Anfang des 1. Satzes der 1. Symphonie 'The Gothic'(1919-27)

Symphonieorchester Bratislava, Slowakische Philarmoni, Ondrej Lenard (Bratislava, 1989)

"Ich schrieb die 'Gothic Symphony' zu meiner eigenen Befriedigung, wenn Sie so wollen."
Diese lakonische Begründung des 91-jährigen Komponisten zur Entstehung seiner kolossalsten symphonischen Schöpfung, deren Beginn soeben zu hören war, ist ernster zu nehmen, als sie anmuten mag. Havergal Brian vollendete seine 'Gothic Symphony' 1927, in seinem 52. Lebensjahr, und nachdem er eine vorausgegangene, unvollendet gebliebene Symphonie in ihrer Gesamtanlage verworfen hatte, zählte er die 'Gothische' als seine erste. Ihr ist das Goethe-Motto "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen" vorangestellt. 31 weitere Symphonien sollten folgen – eine unglaubliche Zahl zumal angesichts des fortgeschrittenen Alters. Allein die letzten 22 Symphonien entstanden in rastloser Folge, nachdem Brian seinen achtzigsten Geburtstag begangen hatte. 1968, mit 91 Jahren, schrieb er die letzten drei Symphonien, und am 28. November 1976 verstarb dieses greise Wunderkind schöpferischer Potenz im Alter von beinahe 97 Jahren. "Meinem geliebten Freund und Meister Dr. Richard Strauss gewidmet", sollte die 'Gothic Symphony' sein legendärstes Werk bleiben, und dies aus schon rein äußerlich nicht von der Hand zu weisenden Gründen: Mit einer Besetzung von wenigstens 197 Instrumentalisten und 500 Sängern sowie einer Spieldauer von knapp zwei Stunden ging die 'Gothic' ins Guiness-Buch der Rekorde ein. Brian reichte sie 1928 zum von der Columbia Graphophone Company ausgeschriebenen Wettbewerb zum 100. Todestag von Franz Schubert ein, für den viele weitere gewichtige Werke wie beispielsweise die Dritte Symphonie von Franz Schmidt, die Sinfonia von Czeslaw Marek oder die Sechste, 'La Tragica', von Felix Weingartner geschrieben wurden. In der Endrunde unterlag Brian Kurt Atterberg, dessen clever plagiatversessene Sechste seither als 'Dollar Symphony' in Fachkreisen bekannt geblieben ist, jedoch keineswegs die hohen Erwartungen befriedigen konnte. Ganz anders Brians Gothische: Sie wurde zwar 1932 von dem Verlag Cranz gedruckt – eine beachtliche Investition –, kam jedoch erst 32 Jahre nach ihrer Vollendung 1961 in London mit Amateurkräften zur Uraufführung. Die erste professionell besetzte Aufführung leitete am 30. Oktober 1966, anläßlich des 90. Geburtstags des Komponisten, Sir Adrian Boult in der Londoner Royal Albert Hall im Auftrag der BBC. Sie war nicht nur für Brian selbst ein überwältigendes Erlebnis, sondern auch für all jene, die seit Mitte der fünfziger Jahre seine Einzigartigkeit und Größe erkannt und für die Durchsetzung seiner Werke gekämpft hatten, allen voran der bei der BBC für die Durchführung verantwortliche Komponistenkollege Robert Simpson, selbst ein eminenter Symphoniker. Die 'Gothic Symphony' gliedert sich in zwei große Abteilungen, deren erste instrumental und deren zweite eine majestätische Vertonung des Te Deum ist. Beide Teile untergliedern sich wiederum in je drei Sätze. Es folgt nun ein Ausschnitt aus dem Finale der zweiten Abteilung, welcher eine Idee von den unerhörten Dimensionen dieses konzeptionell und sensuell einzigartigen Werks vermitteln kann: 'Et laudamus nomen tuum in saeculum…'. In der bislang einzigen kommerziellen Aufnahme der 'Gothic Symphony' von 1989 leitet Ondrej Lenard einen Großverbund slowakischer Kräfte.

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Ausschnitt aus dem 6. Satz der 1. Symphonie
'The Gothic'
Diverse slowakische Chöre und Solisten, Symphonieorchester Bratislava, Slowakische Philharmonie, Ondrej Lenard (Bratislava, 1989);
Marco Polo 8.223280-81 (Vertrieb: Naxos; LC 09158);
 
"Ich stimme zu, daß kleines Orchester oder Streichquartett interessant sind, aber sie können – wenigstens für mich – nicht die großen Dinge im Leben ausdrücken."
Die Orchesterbesetzung der 'Gothic Symphony' umfaßt nicht nur 32 Holzbläser, 8 Hörner, 7 Trompeten, 5 Posaunen, 2 Euphoniums, 2 Tuben, 2 Paukisten, mindestens 17 Schlagzeuger, Celesta, mindestens 2 Harfen, Orgel und 82 Streicher, sondern außerdem 4 zusätzliche Blechbläsergruppen mit jeweils 9 Spielern. An Sängern verlangt Brian neben dem Soloquartett einen Knaben- und einen Mädchenchor sowie zwei gemischte Chöre. Um gegen die Orchestergewalten bestehen zu können, dürften wenigstens 500 Stimmen vonnöten sein. Dieses Phänomen des Massenaufgebots geht natürlich auf Hector Berlioz zurück, eines der Vorbilder Brian in Bezug auf die Orchesterbehandlung und den Erfindergeist. 1923, während der Arbeit an der Gothischen, äußerte Brian unmißverständliche Wünsche dieser Güteklasse:
"Wenn man sechzehn dieser famosen, erstklassigen Blechbläser-Bands zusammenbringen könnte , um ein Werk, welches extra zu diesem Zweck geschrieben würde, aufzuführen, was wäre das für eine wirkliche Neuheit! Was für eine Gelegenheit für Wirkungen, wie sie Wagner und Berlioz nur in ihren Träumen hatten.
Die tiefen Bässe in B aus den Blaskapellen entsprechen der tiefen F-Tuba im Orchester, und jede Band hat zwei oder drei davon. Zusammengenommen könnte das 33 bis 50 Kontrabaßtuben ergeben. Nimmt man die Bässe in Es, Euphoniums und Baritone hinzu, die den Tuben in den höheren Registern entsprechen, so käme man auf eine Tubengruppe von 146 Instrumenten, dazu 48 Posaunen, 48 Hörner und ungefähr 150 Kornette vom Flügelhorn bis zum Sopran in Es. Eine solche Kombination bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, mit und ohne Dämpfer."
Dazu sollte es nicht kommen. In keiner der nachfolgenden Symphonien setzte Brian auf eine der 'Gothic Symphony' vergleichbare Konzeption und Besetzung. Sie blieb als symphonische Riesenkathedrale ohne Pendant, und lediglich der ungeheure Aufwand und die damit verbundenen Kosten haben die Verbreitung des grandiosen Werks hartnäckig verhindert. Das dürfte sich in ökonomisch angespannten Zeiten kaum ändern. Verwundern muß allerdings, daß auch das restliche symphonische Œuvre Brians im Vereinigten Königreich ein Schattendasein fristet und konsequenterweise außerhalb Englands nur wenigen Fachleuten und Schallplattensammlern ein Begriff ist. Brian-Aufführungen sind weltweit eine Sensation für einen eingeschworenen Kreis und fast immer eine Pilgerfahrt wert. Die Ergebnisse sind jedoch in den meisten Fällen enttäuschend, da die Tonsprache sehr persönlich und das musikalisch Wesentliche nicht auf Anhieb zugänglich ist, die individuell technischen Anforderungen teils sehr hoch sind und das strukturelle Erfassen intensiver Einstudierung bedarf. Werden die Aufführenden diesen Anforderungen nicht gerecht, so bleibt die Wirkung eine auffallend zusammenhangslose, zersprengte, von der ursprünglichen formalen Konzentration ist kaum etwas zu spüren. Also wird es auch weiterhin sehr schwer sein, Havergal Brian über den ihm bislang zugewiesenen Außenseiter-Status hinauszuheben.
Im folgenden Ausschnitt aus dem zwanzigminütigen Kopfsatz seiner 1930-31 komponierten Dritten Symphonie lassen sich typische Merkmale der Brianschen Kompositionspsychologie aufspüren: die set-artig aneinanderreihende, assoziativ-variative Formung, der immer unvorhersehbare Fortgang – achten Sie darauf, ob es auch nur einmal so weitergeht, wie Sie erwarten! – und das schichtweise Umkippen von leicht Faßlichem in Fremdartiges, von scheinbar Traditionellem in wahrhaft Unerhörtes. Die Instrumenation ist brillant, mit spezifisch eigentümlicher Gewißheit gibt Brian den Blick in polyphon verwobene Klanglabyrinthe frei, die einem unergründlich zugrundegelegten Plan folgen.
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Ausschnitt aus dem 1. Satz der 3. Symphonie (1931-32);
BBC Symphony Orchestra, Lionel Friend (London, 1988);
Hyperion CDA 66334 (Vertrieb: Koch; LC 7533)
 
1932-33, parallel zu Hitlers Machtergreifung, komponierte Havergal Brian seine Vierte Symphonie mit dem deutschen Titel 'Das Siegeslied', eine Vertonung des 68. Psalms, in Luthers Übersetzung auf deutsch zu singen. Welche Koinzidenz, und nach dem feierlich barockisierenden Beginn in der Art eines verwegen modernisierten Händel-Stils erreicht die Musik schnell die Gefilde von Schmerz, Klage, Verzweiflung und Schrecken. Brians bisher radikalste Symphonie, diesmal in drei Sätzen, dauerte unter Adrian Leaper in Bratislava ungefähr 50 Minuten. Als eindrückliches Beispiel möge der am Ende abrupt abreißende Schlußteil des Kopfsatzes dienen, eine Durchführung der Textstelle: 'Der Herr gab das Wort… Die Könige der Heerscharen flohen eilends, und die Hausehre teilte den Raub aus.'
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Schlußteil des 1. Satzes der 4. Symphonie 'Das Siegeslied' (1932-33);
Diverse slowakische Chöre, Symphonieorchester Bratislava, Adrian Leaper (Bratslava, 1992);
Marco Polo 8.223447 (Vertrieb: Naxos; LC 09158)

William Havergal Brian wurde am 29. Januar 1876 in Dresden, Staffordshire als Kind von Töpfereiarbeitern geboren. Das Milieu der Arbeiterklasse erlaubte den Schulbesuch nur bis zum 12. Lebensjahr. Sein Vater spielte Bassetthorn und Bariton in einer Militärkapelle. Havergal zeigte vielseitige musikalische Begabung und lernte Geige, Cello, Klavier und Orgel spielen. Die deutlichen Spuren von Militärmusik, die sein Schaffen lebenslang begleiteten, sind wohl primär in Kindheitserlebnissen begründet. Obwohl er keine übliche akademische Ausbildung genoß, erwarb er sich bald beeindruckendes kompositorisches Können und blieb zugleich von den Fesseln konventioneller Satztechnik verschont.
 

Schon in den frühen, nach der Jahrhundertwende geschriebenen Orchesterwerken hat er seinen unverkennbar eigenen Tonfall, wenngleich hier die Traditionsbindung in der Melodiebildung und Harmonik noch viel stärker ist als in den reifen Werken. Vor dem Ersten Weltkrieg war seine Karriereperspektive durchaus vielversprechend, und Dirigenten wie Henry Wood, Thomas Beecham oder Granville Bantock setzten seine Werke auf ihre Programme, letzterer auch noch in späteren Jahren. Brians erstes Hauptwerk vor der 'Gothic Symphony' war die satirische Oper 'The Tigers', komponiert 1917-19 und orchestriert Ende der zwanziger Jahre. In der ersten Hälfte seines Lebens komponierte er viele Gesangswerke. Danach konzentrierte er sich weitestgehend auf das symphonische Schaffen, im Wesentlichen nur noch unterbrochen 1937-44 von dem gigantischen, vierstündigen Lyrischen Drama 'Prometheus Unbound' nach Shelley, dessen Partitur verschollen ist, und den zwischen 1949 und 1957 komponierten vier Opern 'Turandot', 'The Cenci', 'Faust' und 'Agamemnon'. Keines dieser Werke, die zum Teil bis heute nicht erklungen sind, ist in einer Aufnahme erhältlich.
Die lange Geschichte von Brians Mißerfolgen begann 1913 mit dem Scheitern seiner ersten Ehe und dem Zerwürfnis mit seinem großzügigsten Gönner. Als Familienvater in zweiter Ehe hangelte er sich am Existenzminimum entlang und brachte es notgedrungen zu beträchtlichem Ansehen als Musikjournalist.
Anfang der fünfziger Jahre prüfte der Komponist Robert Simpson in seiner Funktion als BBC-Redakteur Werke vernachlässigter Kollegen und stieß dabei auf Havergal Brians 1949 geschriebene Achte Symphonie. Er war überwältigt von der Originalität und abenteuerlichen Logik dieses Werks, das einer anderen Welt zu entstammen schien, und Simpson ist es zu verdanken, daß Brian 1954 im Alter von 78 Jahren erstmals eine seiner Symphonien zu hören bekam. Simpsons tiefes Verständnis für das Wesen seiner Musik und seine effektive Unterstützung lösten in Brian einen symphonischen Schaffensschub aus, der sich in weiteren 22 Symphonien niederschlug. Noch zu Lebzeiten Brians konnte Simpson sogar durchsetzen, daß die BBC sich verpflichtete, sämtliche Symphonien Brians mit ihren Orchestern aufzunehmen. Er hatte es nun, wenigstens in informierten Kreisen, zu dem Ruf gebracht, einer der eminentesten Symphoniker des 20. Jahrhunderts zu sein, wobei seine Musik nicht nur enthusiastische Zustimmung, sondern auch viel Kopfschütteln ob der unverhohlenen Diskontinuität der Oberflächenstruktur hervorrief. Böse Zungen sprachen von "auskomponierter Idiosynkrasie". Der Geruch von permanentem Abenteuer ist eben nicht jedermanns Sache.
Wenn wir nun einen längeren Ausschnitt aus der in fünf ineinander übergehenden Sätzen gegliederten Achten hören, so ist dies eine Gelegenheit, ahnungsweise nachzuvollziehen, welche Überraschung der ahnungslose Robert Simpson bei seiner ersten Begegnung mit dieser Musik erlebte. Wie immer bei Brian ist das zugrundeliegende Material aus einer lebendigen Tradition gewachsen, doch die Art der Verknüpfung und Durchführung ist singulär und in keinem Moment voraussagbar. Es spielt das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Sir Charles Groves.
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aus der 8. Symphonie (1949): I Moderato – II Andante moderato sempre cantabile;
Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Charles Groves (London, 1977);
EMI 769890-2 (LC 6646)
 
"Ich finde es sehr schwierig, über das eigene Schaffen zu theoretisieren, lasse mich aber darauf festlegen, es als 'nahtlos' zu bezeichnen, mit Ideen, die sich selbst entwickeln und transformieren, weniger in der Art herkömmlicher symphonischer Techniken als vielmehr der Wagnerianischen Technik im Tristan oder (in den kontrapunktischeren späten Werken) der Fugentechnik."
Geradezu im Gegensatz zu seinem großzügigen Förderer Robert Simpson schrieb Havergal Brian seine Symphonien nicht nach einem strengen Plan mit formbildend kalkulierten harmonischen Progressionen.
"In dem Moment, wo ich mich hinsetze, ist es eine Sache von Kontinuität… Ich höre die tonalen Felder, indem sie mir begegnen – es ist das, was ich 'natürlich' nenne…"
Brian geht primär von der polyphonen Verzweigung und Variierung der melodischen Zellen aus, der Motivik also, die sozusagen eigendynamisch austreibt, den ihr innewohnenden Gesetzen gehorcht. Die harmonischen Stationen ergeben sich aus der Linienführung. Die Harmonik ist häufig sehr dissonant, die tonale Spannkraft wird oft bis an die Grenze zur Atonalität ausgereizt. Brian bewunderte Schönberg, Varèse, Hindemith und Bartók in hohem Maße und nahm bis in die letzte Zeit mit regem Interesse von den neuesten Entwicklungen Kenntnis, aber er selbst arbeitete ganz auf sich allein gestellt. Das Leben empfand er als eine überwiegend tragische Angelegenheit, doch fand er in den späten Jahren immer mehr zu einer isolierten Gelassenheit und Balance, die sich nicht zuletzt seinem tiefgründigen Humor verdankte. Nach der Siebenten Symphonie wurden die Symphonien im Schnitt kürzer und die illustrativen Momente traten mehr in den Hintergrund, was paradoxerweise die Phantastik und Drastik des Ausdrucks nicht einschränkte. Malcolm MacDonald hat in seiner umfassenden Werkmonographie 'The Symphonies of Havergal Brian' auf ein Pendeln zwischen Radikalität und Klassizität hingewiesen, das sich immer wieder auch in zusammengehörigen Werkgruppen niederschlug. Freilich räumt MacDonald zugleich eine wechselseitige Durchdringung der klassizistischen und radikalen Vektoren ein, die andere Beobachter zu teils entgegengesetzten Resultaten führen kann. Das grundsätzlich Rätselhafte in Brians Stil und Wesen entzieht sich einer klaren Zuordnung. Die Eigentümlichkeit und Unvorhersehbarkeit fordern den Hörer heraus, denn Brians Musik gibt sich ihm nicht auf Anhieb preis, und mit Erwartungen ist ihr nicht beizukommen. Brians Auslassungen dazu tragen keinerlei Tendenz zur Mystifizierung in sich.
"Ich betrachte die Symphonien als abstrakt, frei von Programmen… Fünf meiner Symphonien sind mit Titeln versehen; die übrigen haben keine.
Die Symphonien variieren in der Anlage und zeitlichen Ausdehnung; durchschnittlich 25-30 Minuten dauern die meisten, wobei die viersätzigen offensichtlich länger sind als die dreisätzigen. Es gibt Ausnahmen: Nr. 14 zum Beispiel ist ein ausgedehnter Satz, wogegen Nr. 22 zwei kürzere Sätze umspannt.
Die Vollendung jeder Symphonie ist mit der Symmetrie und Balance der Konstruktion verwirklicht. Die Symphonien komponieren sich selbst."
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Man kann aus jedem Werk Brians faszinierende Passagen in nicht endender Fülle präsentieren. Zum Abschluß hören Sie nun eine einsätzige Symphonie in voller Länge, die ich als zusammenhängendes Ganzes für eine seiner gelungensten halte: die Sechzehnte, komponiert 1961. In fantastischer Weise wachsen hier polyphone Organismen auseinander hervor, die freie Anverwandlungen von Prinzipien der Fantasie, Passacaglia und Fuge sind. Nichts ist dabei gelehrter Balast von Altem, und alles ist, in Brians Worten, "das, was ich natürlich nenne". A never ending adventure… the symphonies compose themselves."
Das London Philharmonic Orchestra spielt unter Myer Fredman Havergal Brians Sechzehnte Symphonie.
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Symphonie Nr. 16 (1961);
London Philharmonic Orchestra, Myer Fredman;
Lyrita LP SRCS 67;
Dauer: 17'30"
 
Erhältliche Literatur:
'The Symphonies of Havergal Brian' in 3 Bänden von Malcolm MacDonald; Verlag Kahn & Averill, London; Volume I: Symphonies 1-12 (ISBN 0-900707-28-3); Volume II: Symphonies 13-29 (ISBN 1-871082-29-3); Volume III: Symphonies 30-32, survey and summing-up (ISBN 0-900707-64-X).
'Opus est – Six Composers from Northern Europe' (M. Vermeulen, V. Holmboe, H. Brian, A. Pettersson, F. Valen und K. S. Sorabji) von Paul Rapoport; Verlag Kahn & Averill, London (ISBN 0-900707-88-7).
'Havergal Brian on Music' (Schriften über Musik von H. Brian, herausgegeben von Malcolm MacDonald), Volume I: British Music; Verlag Toccata Press, London (ISBN 0-907689-19-1).
Informationen über Havergal Brian:
The Havergal Brian Society (www.musicweb.uk.net/brian/).
Verleger fast aller Kompositionen Havergal Brians:
UMP (United Music Publishers), 42 Rivington Street, GB–London EC2A 3BN (Tel. 0044/20/7827 8104, e-mail: info@ump.co.uk, Website: www.ump.co.uk).
Sendemanuskript für BR2 (Redaktion: Wilfried Hiller);
Sprecher der Brian-Zitate: Gerd-Udo Feller;
Produktion: 6.7.2001;
Erstsendung: Dienstag, 10.7.1998, 23:o5-24:oo, 'Musik unserer Zeit'

– Christoph Schlüren, 7/2001 –

Marco Polo 8.223280-81 (Vertrieb: Naxos; LC 09158);