Robert Schumann1. Klaviersonate fis-moll op. 11,
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Schon Perahias frühere Schumann-Aufnahmen hatten in der hohen Sensibilität und Konzentration, in der pianistischen Sublimation und wachen Balance zwischen Idyll, Sehnen und Fantastik Ausnahmerang. Welche Qualitäten in letzter Zeit hinzutreten, ist schwer zu definieren. Perahias Spiel ist noch runder, großzügiger und geschlossener geworden, ohne die leidenschaftliche Brisanz, das Himmelstürmende zu verlieren. Sein Schumann ist wirkliche Zwei-Seelen-Musik! In der Aria der Sonate tönt imaginärer Belcanto der tieferen Register auf; kantableres Klavierspiel dürfte es kaum geben. Alles ist organisch gestaltet: die
melodischen Bezüge und großen harmonischen Bögen,
heikle Übergänge, das Rubato. Das Klangbild ist vorzüglich
reich und natürlich. Perahia gestaltet frei, aber nicht willkürlich,
sondern bezwingend. Solch ungebrochenes Gelingen bremsen auf der
anderen Schumann-Neuveröffentlichung (SK 62786), mit dem Konzert
und den zwei Konzertstücken, die weniger sensiblen Berliner
Philharmoniker unter Abbado. Murray Perahia (Klavier) |