Karl Michael Komma – Klaviertrio (1998)"Dialog mit Schubert" (1997) mit Schuberts Triosätzen |
Der 1913 im böhmischen Asch geborene Karl Michael Komma hat seine entscheidenden Prägungen aus dem kunstvollen Musikantentum seines Lehrers Fidelio Finke und vom neusachlichen Ethos auf der Grundlage exzellenten Handwerks z. B. eines Paul Hindemith erfahren. Komma schreibt unter freier Handhabe der zwölf Töne und ist im Grunde ein lyrischer Tonpoet, der sein Bestes in zauberischer Versonnenheit äußert. Das Parnassus-Trio legt in vitaler und einfühlsamer, technisch vortrefflicher Weise zwei Alterswerke vor, die die ungebrochene gestalterische Kraft Kommas belegen. Im "Dialog mit Schubert" versucht Komma mittels einer kurzen Introduktion über Schuberts Tonbuchstaben und eines gestisch-motivisch von Schubert inspirierten, anspruchsvollen Finales zwei nachgelassene Triosätze des Meisters zu einem gebrochenen Ganzen zu vereinen. Das gelingt mehr ideell als musikalisch.
Ganz sein eigener Meister ist er im kurz darauf entstandenen Trio
von 1998, wo er in fünf Sätzen sehr unterschiedliche Ausdrucksdimensionen
zu höherer Einheit bündelt. Der poetische Reichtum seiner
feinzeichnerischen, nie großsprecherischen Erfindung wird
mit mehrfachem Hören immer fesselnder, hat folglich Tiefe.
Wie gerne möchte man nun auch seine Orchesterwerke hören! |