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Heino Eller 5 Tondichtungen, Violinkonzert

Viktor Pikaisen (Violine), Estnisches RSO, Peeter Lilje, Vello Pähn

Heino Eller (1887-1970), der Lehrer fast aller bedeutenden Komponisten Estlands wie Tubin, Parsadanian, Pärt, Rääts oder Sumera, blieb im Grunde zeitlebens ein schöngeistiger Romantiker. Hier sind seine Orchesterwerke von 1917 ('Videvik', die Abenddämmerung) bis 1951 (die von Vello Pähn dirigierte, etwas schwächere Tondichtung 'Singende Felder') vorgestellt. Ellers drei Symphonien (von der zweiten existiert eine vorzügliche Einspielung unter Lilje) sind auf CD nicht erhältlich. Die vier frühen Tondichtungen sind in denselben Aufnahmen unter dem großartigen, allzu früh verstorbenen Lilje auch anderswo erhältlich (Forte CD 0020-2/Vertrieb: Liebermann, gekoppelt mit Streicherwerken). In der zauberhaft farbigen Atmosphäre, aphoristischen Formung und kunstvollen Einfachheit ist 'Koit' (Morgenrot,1918) bis heute Ellers populärste Schöpfung.

Symphonisch fesselnd, viel dramatischer und elaboriert impressionistisch im Orchestersatz klingen die 19minütigen 'Viirastused' (Geister, 1924). 'Varjus ja päikesepaistel' (Im Schatten und in der Sonne, 1926) ist voll Helligkeit und kontrapunktischem Leben. Und im 20minütigen, geigerisch sehr dankbaren Violinkonzert zieht der große Pikaisen die Register seiner großen Kunst, und so gespielt hat das eigentümliche Stück alle Rechte und m. E. gute Chancen auf weitere Verbreitung.

Christoph Schlüren

(Rezension für Music Manual)

Antes BM-CD 31.9123 (Vertrieb: Liebermann)