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Streicherorchesterwerke
von Willy Burkhard

Spielerischer Ernst

Einst in Kollegenkreisen hochgeachtet, ist der Schweizer Willy Burkhard (1900-55) heute weitgehend vergessen. Nach der eindrucksvollen CD Mario Venzagos bei Jecklin, die auch das späte Bratschenkonzert einschloß, darf man diese Neuaufnahme als Signal begeistert begrüßen, zumal solide und differenziert aufgespielt wird und die Tontechnik exzellent ist. Burkhard hat, von Hindemith und den Neoklassizisten ausgehend, zu einer Eigentümlichkeit gefunden, die Busonis Idealen einer "neuen Klassizität" mit außergewöhlicher handwerklicher Eleganz entspricht. Sein Schaffen wird hier von der barocken Haltung des Konzerts (1937 für Paul Sacher entstanden) über die innige Verve der Toccata (1939) bis zur gebündelten Vielfalt des Concertinos (1940) dokumentiert.

In den schnellen Sätzen spielerisch anmutig, in den langsamen ausdrucksvoll ernst und mit herber Tiefe, sei diese Musik allen Interessierten empfohlen.
Willy Burkhard: Konzert op. 50 und Toccata op. 55 für Streichorchester, Concertino op. 60 für Cello und Streicher

Christoph Schlüren

(Rezension für Neue MusikZeitung)

Patrick Demenga (Cello), Zürcher Kammerorchester, Howard Griffiths
Novalis 150 153-2 (Vertrieb: in-akustik)