Dirigenten in historischen AufnahmenGröße in neuem Licht |
Sergiu Celibidache dirigiert (1945-48): Busoni: Berceuse élégiaque,
Brahms: 4. Symphonie, Dvorák: Cellokonzert, Debussy, Prokofjev,
Glière, Beethoven, Strauss, Britten, Haydn, Berlioz, Tschaikowsky
etc.; Tibor de Machula (Cello), Erna Berger (Sopran), Berliner Philharmoniker,
RSO Berlin deklariert, packend Tschaikowskys 'Romeo und Julia', hinreißend Glières Konzert für Koloratursopran und Orchester mit Erna Berger. Bei Brahms Vierter und Debussys 'La mer' sind aufschlussreiche Vergleiche mit den späteren Stuttgarter und Münchner Mitschnitten möglich. Mehr davon! Carl Schuricht war ein sehr fesselnder Beethoven-, Bruckner- und Wagner-Dirigent. Doch hatte man bisher keine Gelegenheit, ihn mit den jugendstiligen Variationen und Fuge über das Thema aus Mozarts A-Dur-Sonate von Max Reger zu hören, denen er eine unerhört subtile und kraftvolle Darstellung angedeihen lässt. Auch Mendelssohns Athalia-Ouverture ist vorzüglich erfasst, wenngleich orchestrale Schwächen nicht zu überhören sind. Nicht mehr überzeugen kann Gevaerts Arrangement von Haydns D-Dur-Cellokonzert, obgleich von Mainardi mit romantischer Inbrunst dargeboten. Und schließlich Max Fiedler, der noch mit Brahms Bekanntschaft geschlossen hatte und mit seinen "authentischen Aufführungen" von dessen Symphonien legendär wurde: Der junge Siegfried Borries traf im Violinkonzert couragiert den rechten Brahms-Ton und genoß eine warme, agogisch sinnfällige Begleitung, und Schumanns Frühlings-Symphonie ertönt als romantisches Monumentalgemälde mit wundervoll innigen Monenten. Christoph Schlüren Interpretation: 7 Editorischer Wert: 7 Technik: 5 |